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Wissensvermittlung im interdisziplinären Kontext


Projekt:

Untersuchungen zur Vermittlung geistes- und sozialwissenschaftlichen Wissens an Informatiker - ein Curriculum 'Informatik und Gesellschaft'

Stand der Forschung / eigene Vorarbeiten

In Untersuchungen zur wissenschaftlichen Sozialisation und zum fachspezifischen Habitus bestimmter Berufsgruppen (Mai, 1989) wurden unterschiedliche "Wissenschaftsmilieus" (Huber, Thurn, 1993) beschrieben; die zum Teil erheblichen Verständnisbarrieren zwischen den Angehörigen solcher "Kulturen" erschweren die interdisziplinäre Kommunikation beträchtlich. Bislang wurde jedoch kaum untersucht, was daraus für die Vermittlung disziplinübergreifender Lehrinhalte folgt, die etwa für die Aus- und Weiterbildung von Ingenieuren und seit geraumer Zeit auch für Informatiker gefordert wird. Das DIFF führt derzeit - nach entsprechenden Vorarbeiten im Kontext des Projekts "Technik und Gesellschaft" - unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Funkkollegs "Technik: einschätzen - beurteilen - bewerten" (1994/95) eine Untersuchung durch, die dem Einfluß der Fachsozialisation auf Lernverhalten und Lernerfolg im Fernstudium nachgeht.

 

Zielsetzung

Ziel dieses neuen Projekts ist es, inhaltliche und didaktische Faktoren zu identifizieren und in ihrer Wirksamkeit zu überprüfen, die für den Erfolg interdisziplinärer Fernstudienangebote bedeutsam sind. Dabei werden die bislang häufig intuitiv gemachten Annahmen im Blick auf die Adressatengruppe der Informatikerinnen und Informatiker modifiziert und präzisiert. Angestrebtes Ergebnis sind theoretisch begründete und empirisch abgesicherte Leitlinien für die Gestaltung fachübergreifender Studienangebote für technisch-naturwissenschaftliche und verwandte Berufe.

 

Arbeitsprogramm

Die Untersuchungen werden am Beispiel eines Curriculums "Informatik und Gesellschaft" durchgeführt, das gemeinsam mit der Fakultät für Informatik der Universität Tübingen entwickelt wird. Lehrziele sind unter anderem: ein vertieftes Verständnis für die gesellschaftliche Bedeutung der Informatik, Grundkenntnisse über Methoden und zentrale Probleme der Technikbewertung, über Ansätze zur verantwortlichen Technikgestaltung und nicht zuletzt die Stärkung der kommunikativen Kompetenz in interdisziplinären Zusammenhängen. Wegen der vielfach beklagten überfrachtung der Lehrpläne im Erststudium wird Wert darauf gelegt, daß dieses Curriculum auch in einem weiterbildenden Fernstudium für Berufstätige eingesetzt werden kann; hier stellt sich die Frage der Praxisrelevanz in besonderem Maße.

Im praktischen Einsatz des Lehr-Lern-Modells werden die zugrunde liegenden Hypothesen überprüft (etwa durch geeignete Lernerfolgskontrollen, durch Erhebungen zum Einfluß des Lehrangebots auf die Lernmotivation der Adressaten und durch direkte Befragung der Lernenden und der eventuell beteiligten betreuenden Personen).

 

Literatur

Mai, M. (1989). Die Bedeutung des fachspezifischen Habitus von Ingenieuren und Juristen in der wissenschaftlichen Politikberatung. Frankfurt a.M., Bern, New York: Peter Lang.

Huber, Joseph; Thurn, Georg (1993)(Hrsg.): Wissenschaftsmilieus: Wissenschaftskontroversen und soziokulturelle Konflikte. Berlin: Edition Sigma.

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in: Dr. Friedrich Diestelmeier(Friedrich_Diestelmaier@diff.uni-tuebingen.de) , Christel Keller(Christel_Keller@diff.uni-tuebingen.de) , Dipl.-Soz.

 
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Updated: Dezember, 1996